Das Märchen vom Drachen und dem Hund

Veröffentlicht auf von Norberts

Märchen und Horrorgeschichte in einem GC 2008-09-14


Ein Drachen und ein Hund wollten zusammen ein Projekt beginnen. Der Hund hatte schon vor 30 Jahren auf einer kleinen Insel westlich von Afrika begonnen, ein anderes Leben zu führen. Zu erst mit vielen Tieren zusammen, dann mit Ziegen und schließlich allein. Da der Hund alt geworden war, sann er auf Hilfe und so bekam der Drachen die Botschaft, das seine Hilfe dem Hund gut zu passen käme und er sich doch mal auf den Weg machen sollte. Der Drache wiederum saß traurig zu Hause im kalten Europa und sann auf die Änderung eines unwürdigen Zustandes – man hatte ihm unmissverständlich mitgeteilt das sein Glanz als Theater-Donner erkannt worden war und als Leistung gar nicht mehr zählte. Zu dem drohte ihm die Zwangsverwaltung falls er der Verwaltung im Musterländle zum Opfer fiele. Nun Freund Drache wollte kein Risiko im fernen Afrika eingehen und teste den Hund eine gute Woche lang. Was gab sich der Hund Mühe, beide waren ein Herz und eine Seele. Das der Hund in jungen Jahren ein scharfer Bitbull gewesen war, konnte er gut verbergen. Also wurde verabredet noch eine längere Zeit zusammen einen Test zu machen und der Drache kam für 14 Wochen zum Praktikum. Und aus dem Staunen nicht mehr raus. Da hatte sich doch einiges verändert. Nach kurzer Zeit störten ihn die Bisse des noch immer Kampfhundes gewaltig und der Drache begann sich zu wehren. Die Sonne, die Erde und das gute Essen taten dem Drachen gut und sein Glanz wurde von Tag zu Tag mehr. Während sich der Hund im Bett langweilte, ein kaputter Fuß behinderte ihn arg, zog der Drache durchs Städtchen und hatte ein ums andere Mal eine  lustige Story zu bieten. Das ging dem Hund mächtig gegen Strich und er verbat sich solche Belästigungen. Das half aber nichts, einmal in Fahrt konnte ein Drachen kaum noch aufhören. Da führte der Hund Auszeiten ein, meist wurden dann drei Tage stillschweigen vereinbart. Schnell hatte der Hund erkannt, das der Drache mit dem Mund gut voran kam, aber bei Licht betrachtet der Drache nur ein guter Schaumschläger war. Als der Älteste, als der Erfahrenere von beiden konnte der Hund schon bestimmen was auf der Farm zu tun war. An guten Tagen vergab er Aufgaben, die der Drache leicht und locker erledigen konnte, ohne jeden Wecker, ohne Limit oder Druck. An schlechten Tagen jedoch schickte er den Drachen ins Verderben. Entweder der Drache hatte schon seine schicken Sachen fürs Städtchen an und musste schnell noch mitten rein in den Dreck oder es galt eine Ziegelwand zu verschieben die vorher dort vier Männer abgelegt hatten. Grinsend stand dann der Hund an der Hauswand und lachte sich ins Fäustchen. „Hah hab ich doch gesagt, kannste nicht“. Dazu kam, das der Hund recht geizig war, er trank seinen Schnaps allein, lediglich vom Bier, was ihm nicht schmeckte, gab er gerne ab. Er liebte es Geschenke zu machen, gewiss, aber war er mit seiner Telefonrechnung nicht einverstanden, riss er das Telefonkabel aus der Wand und glaubte so das Problem gelöst zu haben. Der Drache, an jeder Ecke 7 Freunde, war so ohne Telefon und die Freunde verstanden nicht, warum ihr lieber Drachen so überhaupt unerreichbar war. Auch gab es auf der Farm kein Warm-Wasser. Der Hund hatte es für sich und wenn der Drache darum bat, bekam er es auch, allerdings auch ohne Tür, die ebenso vor dem Klo fehlte.
Mit der Zeit wurde nun der Drachen mit der Wahrheit konfrontiert. Nein, alle arbeiten konnte er nicht gelernt haben, Säge schränken, Sense dengeln. Gewiss, den Boden wischen, den Pflanzen Wasser geben, ja. Auch fürs Internet oder für die Computer konnte man den Drachen gut gebrauchen und Heilerfolge hatte der Drachen, selbst oft krank gewesen, auch nachzuweisen. Aber da verstand der Hund keinen Spaß, er habe die größere Erfahrung und außerdem seine eigenen Regeln und so gab der Drache nach ein paar erfolglosen Versuchen auf.
Es würde hier eine unendliche Geschichte werden, wenn nicht die Eiszeit beide getroffen hätte. Nachdem es dort jahrelang nicht geregnet hatte, kam eine Eiszeit mit Temperaturen unter  40 Grad Minus. Der Boden, sonst warm und krümelig, gefror zu steinhartem Beton. Nach dem gefrorenem Tau kam der Schnee, der acht Wochen ohne Pause fiel und alles zudeckte unter einer 8 Meter hohen Schicht Schnee. Der Hund hatte alle Heizungen entfernen lassen weil zu teuer, so fand man beide hunderte Jahre später, eng umschlungen in einer Kiste mit Taschenfederkernen. Sie mussten wohl alle Zwistigkeiten begraben haben, um sich das zu geben, was angesichts der kalten Übermacht gefordert war: ein Bisschen Wärme….

Veröffentlicht in Geschichten

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